Okay, ich geb’s ja zu, ich hab euch in meinem ersten Blogposting etwas vorenthalten: Nicht jede/r kann bei Radio Helsinki einfach so drauf lossenden – vorher muss jede/r einen zweitägigen Basisworkshop absolvieren (zwei Tage, jeweils 5 Stunden). Christina Tieber, Anna Schmatz und meine Wenigkeit hatten am 20. und 21. Märt die Ehre, unser Radiowissen auszubauen.
Der erste Nachmittag war eher trocken, da es vor allem darum ging, was denn freie Radios überhaupt sind bzw. um die Geschichte von Radio Helsinki. Ich muss schon sagen, dass es wirklich ne feine Sache ist, dass freie Radios existieren. Anfangs machte man sich als freier Sender strafbar, da andere Stationen neben denen des ORF illegal waren. Kaum vorzustellen! Auch Radio Helsinki fing mal als Piratensender an … heute ist es ein Sender mit mehr als 100 Sendungsmachern, die auf über 10 verschiedenen Sprachen die unterschiedlichsten Formate produzieren und damit die Weiten von Graz “verstrahlen”. 😉 Von aufSTRICH, über African Time bis hin zu lady music, die Sendung von Claudia Holzer (die den zweiten Nachmittag des Workshops gestaltet hat).
Ein weiterer wichtiger Punkt am ersten Tag waren die rechtlichen Aspekte – Urheberrecht & Co. Grundsätzlich darf man jeden Titel, der legal erschienen ist senden, denn dafür hebt die AKM (= staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger) Gebühren ein. Irgendwelche windschiefen Jimi Hendrix-Konzertmitschnitte, die ihr an einem noch windschieferen Bazar im Pakistan-Urlaub ergattert habt, also lieber nicht senden. Aber am besten ihr macht den Workshop selbst, da lernt ihr all das gaaaanz genau. 😉
Am zweiten Tag ging’s dann von der Theorie in die Praxis: Wir bekamen drei verschiedene Aufnahmegeräte und -techniken erklärt und durften selbige auch gleich ausprobieren – woraufhin wir sogleich den Murradweg und den Kinderspielplatz beim Franziskanerplatz unsicher gemacht haben. Nein, wir sind nicht Rad fahren gewesen und haben auch keinen Kindern Angst eingejagt, sondern wir machten eine Meinungsumfrage…
Danach durften wir noch das Live-Sendestudio und das Vorproduktionsstudio mit ALLEN (!) Knöpfen und Fadern – und ja, das sind verdammt viele! – kennen lernen. Bin mal gespannt, wie viel wir uns davon auch merken konnten – immerhin haben wir schon bald unsere Probesendung
(13. März, 14.00 auf 92,6 FM :)).