Heute hieß für uns angehende Journalistinnen und Journalisten einen ganzen FH-Tag “APA for life!”
Wir begrüßten nämlich Johannes Bruckengruber – einen der stellvertetenden APA-Chefredakteure – und seine Kollegin Katharina Korinek (Sales Executive der APA) in unserer Mitte.
Nun das Interessanteste aus 12 (!) Seiten Mitschrift:
Vormittag
In Österreich ist die APA (= Austria Presse Agentur) die einzige Nachrichtenagntur, die sowohl Texte als auch Fotos, Videos und Graphiken liefert. Mehr solcher Agenturen würden auf unserem (sehr konzentrierten Medienmarkt – man bedenke, dass es etwas nur 16 Tageszeitungen gibt) wahrscheinlich nichts bringen.
Was ich ebenfalls nicht wusste, ist, dass es die Nachrichtenagenturen an sich schon sehr lange gibt – in Österreich ab ca. 1850. Der Vorläufer der heutigen APA (gegr. 1849) war zunächst eine private Institution, wurde aber schnell durch eine k.u.k. – Agentur abgelöst. Im Ständestaat und – wie könnte es anders sein – auch im Nationalsozialismus wurde die österreichische Nachrichtenagentur als Propagandainstrument missbraucht, jedoch sprachen sich AP (= Associated Press, internationale Agentur mit Sitz in NYC) und reuters (= internationale Agentur mit Sitz in London) für unabhängige Agenturen aus und so wurde die APA schließlich 1946 unabhängig. Auf dem Papier zumindest, denn die österreichischen Parteizeitungen hatten bis in die 80er Jahre starken Einfluss auf die APA. Mit dem Sterben dieser Parteiblätter starben auch die Proporzbeetzungen innerhalb der Austria Presse Agentur.
Ebenfalls verblüffend fand ich, dass der Großteil der weltweiten Nachrichtenagenturen immer noch in staatlicher Hand ist! Die Einflussnahme in dieser Hinsicht erfolgt vor allem durch Peronalbesetzungen und natürlich die “regierungsfreundliche” Berichterstattung. Nur 20 Agenturen (in Kanada, den USA, Brasilien, den ehem. Commonwealth Staaten, Westeuropa, Japan et al) können sich de facto als unabhängig bezeichnen – darunter auch die APA.
Den “news room” der APA in Wien stelle ich mir auch sehr spannend vor: Es handelt sich hierbei nämlich um einen etwa 1600 m2 großen Raum ohne Wände – das erleichtert die Kommunikation untereinander bzw. fördert die Kreativität.
Durchschnittlich gehen etwa 570 Meldungen pro Tag aus der APA raus – ein kleiner Teil der Fotos, welche die APA anbietet, stammen entweder von den hauseigenen Fotographen bzw. von freien Mitarbeitern der Großteil jedoch stammt von der EPA (= european press photo agency). Die Info-Graphiken, die bei den 15 Tageszeitungen (= Genossenschafter der APA, so auch der ORF) sehr beliebt sind, werden von hauseigenen Graphikern erstellt. Das sind etwa sechs bis acht pro Woche.
Bei den APA-Meldungen unterscheidet man übrigens zwischen fünf Prioritäten:
- 1 = “Blitz” (kommt max. 2-3 Mal im Jahr vor, meist internationale news)
- 2 = “Vorrang”
- 3 = “eilt”
- 4 = “Alarm” (kurz, schnell)
- 5 = “normal” (= Großteil der Meldungen)
Nachmittag
Im zweiten Teil der session befassten wir uns vorwiegend mit dem AOM (= APA Online Manager). Dieses Tool bietet Zugriff sowohl auf den APA Basisdienst, als auch auf das OTS, Bild- und Graphikdatenbanken, Terminservice etc.
Die Übung (eine APA Meldung basierend auf einer OTS Meldung verfassen) war by the way very nice. Auch Herrn Bruckenberger haben unsere Kreationen sehr gut gefallen … 🙂
Den APA-Leitsatz finde ich besonders schön:
“The choice between being first and being right is no choice at all.”
Super geschrieben! Kann man nichts sagen!
Das Highlight ist aber natürlich das Guinness :)))
Danke, aber da kann man schon was sagen: Ich hab einige RS-Fehler drin – werden natürlich sofort ausgebessert … 🙂