Neulich habe ich das erste Mal einen (Grazer) Politiker interviewt. Es ging um das Thema “Drogen in Graz” und darum, was gegen dieses Problem unternommen werden könnte.
Am Tag davor: Obligatorische Vorbereitung, ins Thema einlesen und Fragen vorformulieren. Als ich dann nach langem Suchen endlich im richtigen Zimmer des Rathauses war, folgte das übliche Prozedere: Kopfhörer rauf und los.
Zurück am Sender hörte ich mir das ganze Teil (etwa 20 Minuten) an und dachte mir sofort: “Mensch, warum hab ich da nicht noch mal nachgehakt? Warum hab ich mich mit dieser schwammingen Antwort zufrieden gegeben?” Viel besser hätte ich zuhören müssen, viel mehr hätte ich den guten Herrn Stadtrat aufs Glatteis führen müssen.
Heute hatte ich dann ein interessantes Gespräch mit meinem Kollegen Michael Neumayr, der mir sinngemäß sagte: Wenn du nach einem Politiker-Interview (zu viel) Lob bekommst, hast du was falsch gemacht. Natürlich kann man das nicht auf jede Situation ummünzen, es kommt immer auf die Situation an. Trotzdem, der Versuch, einen Politiker zumindest herauszufordern, kann nicht schaden.