Am Beginn der fünften Woche hier in Seoul habe ich mir quasi Nachhilfe in Koreanisch geben lassen. Nachdem ich ja in der Einheit am Dienstag vor unseren “Osterferien” die koreanischen Zahlen überhaupt nicht verstanden hatte, habe ich meinen Buddy Jinju gebeten, mir das in aller Ruhe noch einmal (und zwar auf Englisch!) zu erklären. Und siehe da – ich hab’s kapiert! 🙂 Sie sind ja eigentlich eh nicht schwierig, es kommt eben ganz auf die Erklärung an … Der Montag brachte dann noch etwas Positives: das “Osterpaket” meiner Eltern ist nämlich angekommen! Und wie könnte es anders sein, fand ich darin vor allem Schokolade … Daaaankeee! 🙂
Nach einem mit LVen gefüllten Dienstag veranstaltete der HUG-Klub dann am Mittwoch ein wirklich sehr cooles Event für uns exchange students, nämlich gemeinsames Kimbap-Making. 🙂 Zur Erinnerung: Das ist ein sehr beliebtes street food aus Reis, Algen, Spinat, Karotten, Wurzelgemüse und vielem mehr. Eigentlich ist Kimbap ja ein “schnelles” Essen, beim ersten Mal dauert’s aber natürlich doch etwas länger … Vor allem das feste Zusammendrücken der fertigen “Rolle” ist wichtig, sonst fällt alles gleich wieder auseinander.^^ Beim anschließenden Kimbap-Contest (Fokus auf Perfektion und Kreativität) hat meine Gruppe übrigens einen Kaffee-Gutschein gewonnen! Gemeinsam haben wir eine Katze (oder Maus, je nachdem wen man fragt^^) kreiert, die die anderen Gruppen einfach nicht überbieten konnten … 😉
Donnerstag: LVen, Freitag: membership training mit unserem Englisch-Klub. 🙂 Diesen Klubausflug, meist “MT” genannt, macht jeder Studentenklub in Korea und auch alle freshmen (sprich Erstsemestrigen eines Studiums). In unserem Fall sind wir in eine Art Dorf am Stadtrand gefahren, das wohl für MTs besonders beliebt ist (Uidong Wolbyuk Town). Hier kann man viele kleine Häuser für ein oder zwei Tage mieten, in denen dann auch übernachtet wird. Wir exchange students wussten ja vorher nicht so recht, was da genau auf uns zukommen würde … Schlussendlich war es einfach eine riesen Party mit Grillerei, verschiedenen (teils sehr schrägen) Spielen, viel Soju und Karaoke. Übrigens: koreanische Trinkspiele sind teilweise ganz schön laut! 😀
Am Sonntag wollte ich dann Santiago aus Kolumbien und Jana aus Tschechien zur Nami Insel etwas außerhalb von Seoul begleiten. Wir sind auch schon fast dort gewesen, haben dann aber trotz einer zweistündigen U-Bahn-Fahrt aufgrund des sehr schlechten Wetters – Regen und viele Wolken – wieder umgedreht (in der U-Bahn waren übrigens wahnsinnig viele Studis, die offensichtlich gerade von ihren MTs nach Hause fuhren^^). Wir sind schließlich im Trick Eye Museum in Hongdae, also gleich in der Nähe unserer Uni gelandet. Es ist eigentlich kein klassisches Museum, sondern eher ein “photo spot”. Nachher sind wir dann in ein “Korean Dessert Café” gegangen, wo man waaaaahnsinnig große Eisbecher bekommt. Yummy! 🙂
Oh, an dieser Stelle muss ich noch von einer sehr kuriosen Geschichte erzählen: als wir am Freitag mit dem Bus zum MT gefahren sind, hat der Fahrer plötzlich etwas auf Koreanisch nach hinten gerufen, ein Koreaner aus unserem Klub hat uns dann gesagt, dass sich der Busfahrer gerade aufgeregt hat, weil wir so laut reden würden … Und etwas Ähnliches ist mir auch am Sonntag passiert! Santiago, Jana und ich fahren mit der U-Bahn und tratschen, plötzlich spricht uns ein junges koreanisches Mädel an und sagt, dass wir doch bitte leiser reden sollten … Sehr schräg! Offenbar ist es in Korea unhöflich bzw. respektlos, an öffentlichen Orten laut zu reden. So etwas ist mir jedenfalls noch nie passiert. Bin gespannt, ob ich mich in Zukunft an dieses ungeschriebene Gesetz halten kann.