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Die alten Koreanerinnen im Loveland … (23.-29.05.2016)

Woche 13 in Korea war so wie die Woche davor sehr heiß, zumindest in Seoul. Bei rund 30 Grad besuchten Michael und ich am Montagvormittag den größten Palast der Stadt – Gyeongbokgung. Ich war zwar mit dem HUG-Club schon einmal dort gewesen, hatte aber keine Führung gemacht. Außerdem gingen wir damals nicht in den eigentlich schönsten Teil der Anlage, nämlich zu “Hyangwonjeong”, einem kleinen sechseckigen Pavillon inklusive Teich, der etwas versteckt im Norden der Anlage liegt. Sprich, der zweite Besuch hat sich absolut ausgezahlt. Zu Mittag trafen wir einige meiner Kollegen vom Englischklub, um unsere Präsentation für die Session eine Woche später vorzubereiten. Michael bekam dadurch nicht nur einen kleinen Einblick in die Clubkultur am Campus, sondern auch die Möglichkeit, mit Koreanern zu tratschen (so wie auch am Dienstag, als wir meine liebe Freundin Lucy zum Abendessen trafen). An diesem Abend haben wir natürlich auch gespannt die Auszählung der Briefwahlstimmen der Bundespräsidentenwahl verfolgt – danke ORF-Livestream! Während meiner Zeit hier in Korea hat sich politisch ja schon einiges verändert – neuer Kanzler, neuer Bundespräsident, einige neue Minister … bis zu meiner Rückkehr in die Arbeit habe ich also noch einiges nachzulesen. 😉

Mittwochmittag haben wir Seoul und unserem Hostel in der Nähe des Campus dann für drei Tage den Rücken gekehrt und sind nach Jeju-do, einer kleinen Insel ganz im Süden Koreas geflogen. Die Insel ist sehr beliebt für Hochzeitsreisen und bekannt für ihre schönen Landschaften sowie gutes Essen. Und das ist auch schon das Stichwort – gleich nach unserer Ankunft sind wir nämlich ins Schokoladenmuseum gegangen (warum wohl?!). Das Museum ist zwar sehr altbacken, da offensichtlich nie modernisiert, es ist aber trotzdem interessant, wenn man sich für die Geschichte der Schokolade interessiert. Weiter ging es dann in unsere Unterkunft (“cabin in the woods”) im Westen der Insel, die sehr cool war.

Das Highlight unserer Reise war ohne Zweifel der Besuch von “Loveland” am Donnerstag. 😀 Dieser große theme park zum Thema Sexualität ist im Jahr 2004 eröffnet worden und beherbergt mehr als 100 Skulpturen und andere Exponate, die von Studenten der Hongik University kreiert wurden. Ziel war es wohl, das Thema Sexualität etwas zu enttabuisieren. Kurios an der ganzen Sache waren nicht nur die teilweise ziemlich humorvollen Skulpturen und der Shop, sondern vor allem das Publikum des theme parks – es waren nämlich vorwiegend ältere Koreaner (vor allem alte Frauen) dort. 😀 Und die hatten bei so mancher Figur, an der man drehen musste, so richtig Spaß … 😀 Nachher sind wir noch zu einem Wald voller Muskatbäume gefahren – fein!

Am Freitag sind wir dann aufgrund der Empfehlungen meiner exchange friends per Fähre auf eine kleine Insel im Osten von Jeju gefahren (Udo Island). Hier gibt es zwar eigentlich – abgesehen von mehreren Stränden – nicht viel zu sehen, allerdings kann man sich recht witzige scooter (kleine Elektrofahrzeuge, meist mit drei Rädern) mieten und damit die Insel erkunden. Das war ebenfalls sehr cool, da ziemlich “asiatisch”. 😀 Leider hat uns dann am Abend der Regen erwischt, weshalb wir gleich zurück in die Unterkunft gefahren sind.
Fazit: Jeju ist eine Reise wert, aber wohl eher im Hochsommer. Denn wir hatten – immerhin Ende Mai – die meiste Zeit keine gute Fernsicht und das Gefühl, dass wir “off season” da waren, sprich, es gab nur sehr wenige andere Touristen (was aber natürlich auch seine Vorteile hat). Aufgrund des schlechten Wetters hätte es aber zum Beispiel wenig Sinn gemacht, wandern zu gehen …

Anyway, nach unserer Rückkehr nach Seoul am Samstagnachmittag habe ich Michael in eines meiner Lieblingslokale nahe dem Campus geführt –> cheese rice. <3 Das ist zwar eigentlich nichts Besonderes, aber es ist einfach soooo gut! Sehr cool war dann auch das Katzencafé in Hongdae, in das wir am Abend gegangen sind. Hier gibt es tatsächlich rund 40 (!) Katzen … In Österreich wohl unvorstellbar. 😀 Beim Eintreten muss man sich die Hände desinfizieren und die berühmten Plastikschlapfen, die in Korea allgegenwärtig sind, anziehen. Auch Handtaschen und Rucksäcke müssen in einem Spind verstaut werden. Im Eintritt ist ein Getränk inbegriffen und wer möchte kann Fleisch kaufen, um die Katzen quasi anzulocken. 😉 Irgendwie ein cooles Konzept. Wir hatten auch den Eindruck, dass die Katzen gut gepflegt werden und sich wohlfühlen – das ist ja bei weitem nicht selbstverständlich. Übrigens: In Seoul gibt es auch Schaf-, Hunde- und sogar Waschbärcafés.^^ Nachher haben wir noch die Atmosphäre beim “playground” in Hongdae (tatsächlich ein Spielplatz, auf dem aber nie Kinder zu sehen sind, sondern meist Musik- und/oder Tanzperformances stattfinden) eingesogen. Hongdae ist ein wirklich cooles Viertel!

Die Zeit mit Michael ist wieder einmal sooo schnell vergangen – Sonntagmittag ist er schon wieder nach Hause geflogen. Und ich “durfte” wieder zurück ins Studentenheim – juhu! 😀

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